Auch wenn die Wachtelhaltung in Deutschland eher ein Nischendasein fristet, interessieren sich doch immer mehr Menschen dafür. Legewachteln sind sehr pflegeleichte und hocheffiziente Nutztiere, deren Haltung sich in vielerlei Hinsicht wirklich auszahlt. Sie brauchen nicht viel Platz, sie kosten nicht viel Geld – liefern dafür aber viele leckere Eier und köstliches Fleisch. In diesem Artikel geben wir Antworten zu den häufigsten Fragen über die Haltung von Legewachteln, so dass sich Interessierte einen grundlegenden Überblick verschaffen können.
Die Legewachtel ist die domestizierte Zuchtform der Japanischen Wachtel (Coturnix japonica). Legewachteln wurden speziell auf eine hohe Legeleistung gezüchtet.
Legewachteln legen bei optimalen Haltungsbedingungen alle 18 – 20 Stunden ein Ei. An manchen Tagen legen sie also nicht nur ein, sondern gleich zwei Eier.
Legewachteln gibt es in verschiedenen Farbschlägen. Am häufigsten sind Goldsprenkel und Wildfarbige vertreten.
Wachteln werden im Durchschnitt etwa 3-4 Jahre alt.
Die Legeleistung lässt etwa nach einem Jahr nach und nimmt dann immer weiter ab.
Für eine junge legereife Henne bezahlt man etwa 6 – 8 Euro. Hähne sind in der Regel günstiger zu haben.
Das kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein. Am besten erkundigt man sich bei seinem zuständigen Landratsamt und Veterinäramt.
Die Wachtel ist eine Vogelart und zählt zur Gruppe der Hühnervögel.
Hennen piepen und zwitschern gelegentlich, allerdings hört sich das sehr schön an. Ansonsten scharren sie gerne mit ihren Füßen und gelegentlich plustern sie sich mal auf.
Nur Wachtelhähne krähen.
Hennen nicht, Hähne können allerdings laut werden.
Zum Eier legen nicht. Einen Hahn braucht man für die Befruchtung der Eier und die Erweiterung des Zuchtstammes.
Müssen tut man das nicht. Das Beringen macht Sinn, um Tiere voneinander unterscheiden zu können. Beispielsweise um Hähne zu kennzeichnen oder um Jungtiere von älteren Tieren auseinanderhalten zu können. Die Ringgröße für Wachteln beträgt 6mm.
Europäische Wachteln (Coturnix coturnix) sind Zugvögel. Legewachteln und andere domestizierte Arten haben diesen Trieb nicht.
Wachtel verbringen ihre Zeit auf dem Boden. Sie können zwar auch fliegen bzw. aufflattern, doch sie machen das in der Regel nur, wenn Gefahr droht. In jedem Fall muss ihre Unterbringung nach oben hin geschlossen sein.
Wachteln sind Bodentiere und sie klettern nicht.
Das ist von Wachtel zu Wachtel unterschiedlich. Über hohe Rampen, wie es beispielsweise Hühner tun, gehen sie in der Regel nicht.
Mittlerweile werden Wachteln als Haustiere immer beliebter. Allerdings handelt es sich dabei um Zwerwachteln. Sofern man sie zumindest paarweise in einer artgerechten Unterkunft beherbergt, kann man Zwergwachteln halten wie Wellensittiche und Papageien auch. Legewachteln hingegen sieht man als Nutzgeflügel an.
Wachteln können sogar relativ schnell zahm, ja sogar fast schon aufdringlich werden. Es reicht schon aus, wenn man ruhig mit ihnen umgeht und sie ab und zu mal mit Mehlwürmern aus der Hand füttert.
Wachteln und Hühner sollte man nicht zusammen halten, da der Ärger schon vorprogrammiert wäre. Zum einen, weil die Lebensbedingungen der Tiere unterschiedlich sind, zum anderen weil Wachteln bedeutend kleiner sind und von den Hühnern nur drangsaliert und gepickt werden würden.
Wachteln sind Bodenläufer und sie nutzen keine Sitzstangen.
Bei Japanischen Legewachteln wurde der Bruttrieb größtenteils rausgezüchtet, so dass domestizierte Wachteln kaum noch brutwillig sind. Darum werden für die Nachzucht Bruteier gesammelt und mit einem Flächen- oder Motorbrüter ausgebrütet.
Wachteln brauchen zwar keine Nester. Allerdings legen sie ihre Eier bevorzugt in ihren Unterschlüpfen ab, wenn man diese mit etwas Heu auslegt. Sind die Eier immer an gewohnten Plätzen, spart man sich als Halter auch Zeit bei der Eiersuche.
Ja. Einen Hahn braucht man zur Befruchtung der Eier.
Ja natürlich. Man merkt keinen Unterschied zwischen befruchteten und unbefruchteten Eiern. Solange die Wachteleier nicht bebrütet sind, kann man sie problemlos essen.
Das Picken von Eiern deutet auf Kalziummangel hin.
Grit liefert den Wachteln wichtige Mineralien und Vitalstoffe und hilft ihnen bei der Verdauung.
Legewachteln brauchen ein gut zusammengesetztes Hauptfutter mit einem Rohproteingehalt von 18 – 20 %.
Im Gegensatz zu gekörntem Futter können die Wachteln Pellets nicht selektieren und nehmen somit alle Nährstoffe auf. Für Wachteln sind Futterpellets mit einer Größe von 2,5 – 3 mm ideal.
Besondere Leckerbissen sind Hirsekolben, getrocknete Mehlwürmer und fein gehackte Zwiebeln.
Ja aber nicht zu viel. Sie mögen Brennnessel, Löwenzahn und Vogelmiere.
Oregano hat positive Auswirkungen auf Verdauung und hilft gut bei Durchfall. Darüber hinaus wirkt es antibakteriell und tötet beispielsweise Kokzidien ab. Entweder gibt man ihnen frischen Oregano, den sie gleich fressen oder macht ihnen aus getrocknetem Oregano einen Tee.
Gegen etwas Quark oder Naturjoghurt als Zusatzfutter ist nichts einzuwenden.
Eine Legewachtel frisst etwa 25-45 Gramm Futter am Tag. Es sollte immer ausreichend Hauptfutter zur Verfügung stehen, die Wachteln nehmen sich davon, wie viel sie brauchen. Man kann sie also nicht überfüttern, dafür aber falsch füttern. Die Verabreichung von sehr proteinreichem Hauptfutter plus der Zufütterung weiterer Proteine kann die Wachteln verfetten lassen.
Leichte Legewachteln wiegen etwa 110 – 140 Gramm. Mittelschwere Zweinutzungswachteln erreichen ein Gewicht von 150 – 240 Gramm. Französische Mastwachteln wiegen 300 Gramm und mehr. Teilweise werden Mastwachteln gezüchtet, die sogar 500 Gramm erreichen.
Hennen werden circa ab der 8`ten Woche geschlechtsreif, Hähne ab der 9 -12 Woche.
Zumeist lassen sich Hennen und Hähne am Gefieder erkennen. Ansonsten über den Kloakentest.
Vermutlich wurde der Hahn neu in die Herde gesetzt oder er ist jünger als die Hennen. Meistens gibt sich das mit der Zeit.
Oregano fördert den gesamte Verdauungsapparat und die Vitalität der Wachteln.
Legewachteln sollte man immer in einer Gruppe von mindestens 5 Tieren halten. Auf 4-5 Hennen sollte maximal ein Hahn kommen.
Wachteln brauchen zwar nicht sehr viel Platz. Ein Mindestmaß von 0,25 qm pro Tier sollte man aber einhalten.
Können schon. Allerdings ist davon abzuraten, da Legewachteln sehr viel Staub verursachen und weil man sie in der ganzen Wohnung riechen würde.
Legewachteln brauchen mindestens 14-16 Stunden Licht, damit sie Eier legen. Im Winter, wenn die Tage kürzer werden, kann man ihnen den Tag durch ein schwaches künstliches Licht verlängern.
Wachteln brauchen zumindest so viel Platz, so dass sie sich im Stall frei bewegen können. Natürlich freuen sie sich, wenn sie im Garten auf der Wiese in einem umzäunten Bereich herumlaufen können.
In etwa so viel wie Hühnereier. Ein Wachtelei kostet etwa 30 Cent.
Wachtelküken kosten etwa 1,50 – 2,50 Euro.
Bisher existieren weder ein zugelassener Impfstoff noch eine vorgeschriebene Impfpflicht für Wachteln.
Die größte Gefahr sind natürliche Fressfeinde der Wachteln. Ställe / Volieren sind so abzusichern, dass weder Fuchs, Marder, Wiesel noch Ratten oder Raubvögel zu den Wachteln gelangen können. Da Wachteln flugfähig sind und gerne auch mal auffliegen, wenn sie erschreckt werden, sollte ihre Behausung hoch genug und / oder an der Decke ausgepolstert sein, da sie sich ansonsten das Genick brechen können. Ansonsten muss ihre Unterkunft so konzipiert sein, dass sie vor Kälte, Nässe und Zugluft geschützt sind.
Wachteln sind robuster als man glaubt. Temperaturen bis – 10° können die Tierchen gut vertragen. Sinkt das Thermometer weiter ab, sollte man für zusätzliche Wärmequellen sorgen.
In der Regel mögen Legewachteln keinen Regen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen.
In einer gesicherten und entsprechend isolierten Voliere: ja!
Wenn sie vor Fressfeinden geschützt sind: ja!
Kann man machen, sollte man aber nicht. Die Wachteln könnten fortfliegen und zudem wären sie leichte Beute für Raubvögel. Wachteln gehen auch nicht wie Hühner abends in ihre Behausung zurück und sie legen ihre Eier auch nicht an festen Plätzen ab. Wenn man sie im Garten auf der Wiese halten will, dann am besten innerhalb eines umzäunten und auch obenrum abgesicherten Gatters.
Legewachteln kaufen kann man beim Hobbyzüchter oder Geflügelzüchter in der Umgebung oder auf Geflügelmärkten.
Eine Gruppe von 3 Hennen ist das absolute Minimum.
Auf einen Hahn sollten vier bis fünf Hennen kommen.
Die Wachteln selbst stinken nicht. Es sind ihre Hinterlassenschaften, die stinken! Der Kot stinkt, wenn er zu feucht ist und die Wachteln Durchfall haben. Wenn man seine Wachteln richtig füttert, ist der Kot trocken und dementsprechend ist auch Geruchsbelästigung um ein Vielfaches geringer.
Durchfall kann viele Ursachen haben. Als erste Maßnahme sollte man konsequent nur das Hauptfutter und etwas Vogelkohle verfüttern und dazu getrockneten Oregano-Tee über die Tränke verabreichen. Ein Sandbad mit etwas Kiselgur tötet Parasiten ab, die auch als Verursacher von Durchfall in Frage kommen können.
Selbstverständlich können auch Wachteln Milben kriegen. Kiselgur hilft bei Milbenbefall sehr gut.
Wachteln werden nicht prophylaktisch entwurmt, sondern nur, wenn auch Würmer im Kot festgestellt wurden. Danach macht man eine Kotprobe und kann gezielt das Entwurmungsmittel einsetzen.
Wachteln hecheln, wenn es ihnen zu warm wird. Sie versuchen so, ihre Körpertemperatur zu regeln.
Legewachteln vertragen Hitze nicht so gut. Insbesondere Stauhitze innerhalb ihrer Behausung ist zu vermeiden.
Legewachteln sind so gezüchtet, dass ihnen im Prinzip ihr Legefutter als Alleinfutter vollkommen ausreicht. Etwas Obst liefert zwar zusätzliche Vitamine, doch im Prinzip tut das eher dem Gewissen des Halters als der Wachtel gut. Wenn man schon Obst verfüttern will, dann nur selten und in geringen Mengen.
Wachteln mausern 2 x im Jahr. Einmal im Frühling (April) und dann wieder im Herbst (Oktober).
Die meisten Legewachteln stellen in der Mauser das Eier legen vollständig ein oder sie legen in der Zeit nur noch vereinzelt ein Ei.
Nein. Wenn im Spätherbst die Temperaturen unter 13° sinken, legen Wachteln bis zum Frühling eine lange Legepause ein.
Ja natürlich, solange sie nicht bebrütet sind.
Ideal ist eine Geflügeltränke die so angebracht ist, dass die Wachteln nicht durchlaufen können.
Wenn man Legewachteln nur zur Eierproduktion hält und keine Nachzucht möchte, dann bietet sich das an.
Das Scharren ist ein natürlicher Reflex, weil Wachteln ihr Futter in der Regel auf dem Boden suchen.
Wachteln lieben es, sich unter Tannen-, Fichten-, Nussbaum- oder Obstgehölz zu verstecken. Diese Versteckmöglichkeit sollte man ihnen bieten und alte Zweige regelmäßig gegen frische austauschen.
Von einer Vergesellschaftung mit Kaninchen ist abzuraten. Die Kaninchen würden die Wachteln unter Stress setzen und früher oder später attackieren.
Das picken der Eier deutet auf Kalziummangel hin. Möglicherweise ist die Ernährung unzureichend / unausgewogen oder es fehlt ihnen an Grit / Kalk. Sollte das nicht der Fall sein, dann ist das Picken der Eier wahrscheinlich auf Langeweile zurückzuführen. Am besten holt man die Eier täglich heraus.
Bruteier sind befruchtete Wachteleier zum Ausbrüten.
Wachteleier haben einen Durchmesser von etwa 25mm und sie wesentlich kleiner als Hühnereier. Ein Wachtelei wiegt ungefähr 9-15 Gramm, ein kleines Hühnerei wiegt unter 53 Gramm.
Wachteln sind sehr anfällig für Stress. Hektisch kann man mit diesen Tieren nicht umgehen aber das ist auch das Schöne an ihnen: Sie erden ihren Besitzer und bringen ihn zur Ruhe.
Natürlich kann man befruchtete Wachteleier auch selber ausbrüten. Im Brutautomat dauert das Ausbrüten von Wachteleiern etwa 17 Tage.
Wachteln plustern sich gerne mal auf, wenn sie sich putzen oder ruhen. Sitzen sie allerdings längere Zeit mit geschlossenen Augen und aufgeplustertem Gefieder herum, kann es sein dass sie frieren und Wärme speichern wollen. Es kann aber auch an Anzeichen sein, dass die Wachtel krank ist.
Hierbei gehen die Meinungen stark auseinander. Ich persönlich finde Holzspäne gemischt mit Pinienrinde am besten.
Legewachteln brauchen ein Alleinfuttermittel als Hauptfutter, das ihren täglichen Nährstoffbedarf deckt und einen Rohproteingehalt von 18 – 22% enthält. Das kann feines Legemehl sein aber auch in gekörnter oder pelletierter Form verfüttert werden.
Ein Sandbad ist für Wachteln unverzichtbar. Sie „baden“ gerne darin und säubern ihr Gefieder. Da Wachteln auch gerne mal gemeinsam ein Sandbad nehmen, tut es auch dem Sozialgefüge innerhalb der Gruppe gut.
Eine große Voliere mit viel Freiraum ist natürlich eine sehr gute Möglichkeit um Wachteln zu halten. Es gibt aber auch alternative Haltungsformen.
Am besten eignet sich feiner Volierendraht mit einer Maschenweite von 10 – 12 mm.
Weil Wachteln ursprünglich Wildvögel sind, die ihre Eier in der freien Natur abgelegt haben. Die Flecken auf den Eiern dienen zur Tarnung.
Wachteleier enthalten eine hohe Menge an Lysozym, was schädliche Bakterien abtötet. Bei fachgerechter Haltung und Lagerung enthalten Wachteleier keine Salmonellen.
Wachteleier haben ein höheres Eigelb-zu-Eiweiß-Verhältnis als Hühnereier. Sie schmecken ähnlich wie Hühnereier, aber etwas intensiver. Wer zum ersten Mal ein Wachtelei probiert, beschreibt es oft mit den Worten: „Schmeckt wie normales Hühnerei, nur anders. Besser!“ Wachteleier schmecken nicht nur gut, sie sind auch sehr gesund!
Wachtelfleisch ist dunkel, sehr zart und fettarm und es schmeckt leicht nach Wild. Verzehrt wird überwiegend das Brustfleisch sowie die beiden Keulchen.
Eine mittlere Legewachtel (Zweinutzungstyp) wiegt zwischen 150 – 240 Gramm. Mastwachteln wiegen mit 300 Gramm mehr.
Ab 6-8 Wochen.
Die im Wachtelei enthaltenen Nährstoffe sind sehr wertvoll. Aus diesem Grund werden Wachteleier bei verschiedenen Kuren eingesetzt. So kann eine Wachteleier-Kur bei Beschwerden wie Allergien, Neurodermitis, Asthma, Erkrankungen des Verdauungsapparates oder Migräne helfen oder dazu beitragen, Falten- und Haut zu straffen.
Wachteln lieben es, immer wieder neue Dinge zu entdecken! Sie brauchen ein Sandbad, ausreichend Versteckmöglichkeiten und hin und wieder sollte man ihre Unterkunft umgestalten. Ein Kalkstein zum Picken ist sinnvoll, ebenso sehr lieben sie es, wenn sie mal an einem Hirse- oder Maiskolben knabbern können. Ein besonderes Highlight stellt ein frisch ausgestochenes Stück Rasen für sie da. So können sie stundenlang scharren und nach Kleinstlebewesen picken.
Einen genaueren Überblick finden Sie -> hier.
Ja natürlich. An sich sind Legewachteln sehr pflegeleichte Tiere. Wenn man sich vorab über ihre Bedürfnisse informiert und ihnen eine artgerechte Haltungsform bieten kann, dann sind Wachteln selbst für „Anfänger“ eine sehr gute Wahl!
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